Bedeutung regionaler Produkte für die Luxemburger Landwirtschaft

Der Kauf regionaler Produkte ist aktiver Umweltschutz und er hilft lokalen Produzenten die Existenz zu sichern. Man unterstützt kurze Kreisläufe; durch die geringen Transportdistanzen werden weniger CO2 Emissionen freigesetzt. Ein solches Kaufverhalten schafft außerdem viele Arbeitsplätze in kleinen mittelständischen Unternehmen, die sich auf die Weiterverarbeitung dieser Produkte spezialisiert haben.

Wer aktiv regionale, und vor allem saisonale Produkte kauft betreibt aktiven Klimaschutz, eine Banane wächst nun mal nicht ganzjährig in Luxemburg, es gibt beim Obst aber Alternativen aus Luxemburger Erzeugung.

Man kauft ein Produkt, welches nach europäischen Standards produziert wurde und eine wesentlich höhere Prozessqualität im Hinblick auf Umwelt und Tierschutzstandards aufweist als Billigimporte aus Übersee. Es ist teilweise stärker kontrolliert als Trinkwasser.

Aber regionale Produkte sind nicht nur ein Marketinggag. Wer in Luxemburg erzeugte Produkte kaufen will, der muss aber auch damit leben können, dass Sie in Luxemburg produziert werden. So zum Beispiel bei den geplanten Hähnchenställen für eine Supermarktkette. Wer sich gegen solche Projekte unter dem Deckmantel der Ablehnung von Massentierhaltung stellt, der agiert scheinheilig. Jedes andere Importprodukt stammt nämlich aus Ställen, die um ein vielfaches grösser sind. Wenn wir regionale Erzeugnisse vermehrt auf den Tisch bringen wollen, dann muss der Bürger sich von der „not in backyard“ Mentalität abkehren, es reicht nicht im Supermarkt nach Luxemburger Produkten zu rufen, man muss dann auch den Produzenten erlauben sich entwickeln zu können und diese Produkte in Luxemburg zu erzeugen. Luxemburg ist eine Grünlandregion und daher prädestiniert zur Milch und Fleischerzeugung. Nur Rinder können aus Gras ein wertvolles Lebensmittel produzieren und es ist eine an den Boden gebundene Produktionsform, die sich nicht einfach aus Kostengründen verlagern lässt. In jedem anderen Wirtschaftszweig ist eine gesunde Betriebsentwicklung erwünscht, nur der Landwirtschaft soll dies verweigert werden?

Ein großer Betrieb hat ein ebenso großes Interesse wie ein kleiner Familienbetrieb dass es seinen Tieren gut geht. In der heutigen Zeit ist keine Zeit mehr für Bauernhofromantik, an die sich immer noch viele Bürger erinnern, aber den Tieren geht es so gut wie noch nie. Ebenso verhält es sich im Gemüse und Ackerbau, es wurde noch nie zuvor in diesem Masse aufgepasst wie viel und welche Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden, der modernen Ausstattung der Betriebe sei Dank.

Dem Kauf regionaler Erzeugnisse wird in Zukunft eine Schlüsselrolle für den Erhalt der Luxemburger Landwirtschaft zukommen. Wenn es dem Konsumenten ernst gemeint ist mit den Behauptungen für Qualitätsprodukte aus lokaler Erzeugung mehr Geld ausgeben zu wollen, dann soll er diese Produkte vermehrt in Supermärkten nachfragen oder zum nächsten Hofladen gehen um sie zu kaufen. Wollen Sie sich ein reales Bild von der Landwirtschaft machen, dann fragen Sie bei einem Landwirt nach ob er ihnen den Hof mit seiner Produktion zeigen und erklären kann. Die meisten Betriebe sind froh ihre Sicht der Dinge zeigen zu können und die meisten Konsumenten werden sich verwundert die Augen reiben, dass es den Tieren um einiges besser geht als so manche NGO auf Spendenfang oder tendenziöser Journalismus zu suggerieren versucht. Die Realität ist halt oft nicht so spannend wie irgend ein vermeintlicher Skandal, aber überzeugen Sie sich selbst vor Ort.