Woher kommt die Milch?

Die Kuhmilchproduktion hat in Luxemburg eine sehr alte Tradition. Heute produzieren hier im Land noch 708 Betriebe mit ihren 46 908 Milchkühen 346 290 000 kg Milch im Jahr. Im Vergleich produzierten im Jahre 1970 ganze 5501 Betriebe mit 62 049 Milchkühen 210 943 000 kg Milch.Die Population von Milchkühen stellt sich aus mehreren Rassen zusammen, wovon die Holsteinrasse als Schwarz- oder Rot- bunte die verbreitetste ist. Andere in Luxemburg vertretene Rassen sind das Deutsche Fleckvieh, Montbeliarde, Jersey und das Braunvieh.

img_1577Eine Milchkuh kalbt etwa mit 24-30 Monaten das Erste Mal ab. Das Kalb wird der Färse nach der Geburt entnommen und kommt in den Kälberstall. Hier wird es die ersten Tage in einer Einzelbox mit Kontakt zu anderen Kälbchen mit der von der Mutter produzierten Kolostralmilch versorgt. Diese Milch enthält für das Kalb wichtige Nährstoffe sowie Antikörper welche das Kalb stärkt und die Immunabwehr unterstützt.

Das männliche Kalb (Bullenkalb) dient der Fleischproduktion und wird auf dem eigenen oder einem Mastbetrieb Anfangs mit Milch und anschließend mit Gras, Mais, Getreide und anderen aus der Landwirtschaft oder Lebensmittelindustrie stammenden Futtermitteln gemästet. Eine kleine Anzahl der Bullen dient der Zucht, sie produzieren Sperma oder werden als Deckbullen in den Betrieben genutzt um die Kühe trächtig zu bekommen.

Das weibliche Kalb wird etwa weitere 60-70 Tage mit Frischmilch oder Milchpulver versorgt. Ergänzend zu der Milch bekommen die Kälber Heu und meistens ein Kälbermüsli.

Danach wird die Ernährung komplett auf Heu oder Gras basierte Rationen umgestellt. Den Winter verbringen die Tiere im Stall auf Stroh oder in Liegeboxenställen. Im Sommer befinden sich die meisten Jungrinder im Alter von 10-24 Monaten auf der Weide.

Im Alter von etwa 15 Monaten oder älter werden die Rinder künstlich besamt oder von einem Bullen per Natursprung gedeckt. Die Tragzeit beträgt 9 Monate und es wird ein Kalb geboren. Mit der Geburt startet die Milchproduktion der Kuh, diese beträgt in Luxemburg im Schnitt 7382 kg pro Jahr(Stand 2015). Die Kuh wird während der Milchproduktion per künstlicher Befruchtung oder per Natursprung wieder tragend. Ist die Kuh tragend wird sie 6 Wochen vor dem nächsten Abkalben Trocken gestellt, quasi ein 6 Wochen andauernder Urlaub wo die Kuh sich auf die nächste Laktation vorbereitet.

Den Winter verbringt die Kuh im Stall. In Luxemburg ist der Boxenlaufstall die verbreitetste Stallform, hier kann sich die Kuh frei bewegen und kann nach Wahl fressen, liegen, saufen, herumlaufen usw.

img_1585Im Melkstand wird die Kuh 2 Mal am Tag gemolken oder heute schon weit verbreitet per Melkroboter gemolken wobei die Kuh freiwillig den Roboter besucht und diese Maschine dem Landwirt eine Routinearbeit abnimmt.

Im Sommer verbringen viele Kühe die komplette oder einen Teil der Zeit auf der Weide und tragen somit nicht unwesentlich zum am Bild unserer Kulturlandschaft bei . Hier frisst die Kuh Gras während im Stall oftmals eine Ration aus Grassilage, Maissilage, Heu als Grundfutter und dann mit Energiereichen Produkten wie Getreide, Maiskörner, Rübenschnitzel usw. sowie Eiweißhaltigen Produkten wie Raps, Soja und Ackerbohnen usw. ergänzt wird.

Die Kuh verarbeitet somit für uns Menschen unverdauliches Gras zu guter Milch und Fleisch.

Des Weiteren dienen hochwertige Futtermittel welche jedoch Abfallprodukte aus der Lebensmittelproduktion sind der Kuh als Nahrung. Biertreber aus der Bierproduktion, Pressschnitzel aus der Zuckerproduktion sind hier nur einige Beispiele.

Das Ziel des Landwirt ist es die Kuh solange wie möglich im Betrieb zu haben wird eine Milchkuh jedoch nicht mehr tragend oder produziert nicht mehr genug Milch kommt auch sie zum Mäster und wird anschließend geschlachtet.

Somit entsteht bei der Milchproduktion der Rohstoff Milch aber weiter verarbeitet bietet er so viel mehr Joghurt, Käse, Milchshakes und etliche weitere Produkte welche mehr oder weniger Offensichtlich den Rohstoff Milch endhalten. Außerdem leisten Milchkühe am Ende ihrer Karriere einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Fleischversorgung.